„Die Lohnungleichheit macht mich wütend.“

Verena Bühler-Hippenmeyer, geboren 1944, schloss 1964 in Solothurn ihre Ausbildung zur Primarlehrerin ab. Als in der Schweiz die Vorbereitungen zur Initiative für das Frauenstimmrecht liefen, war Verena bereits verheiratet, Mutter von einer Tochter und einem Sohn und absolvierte in Basel ihr Logopädie Studium.

„Ich wuchs in Solothurn in einem roten Elternhaus auf.“

Verena lernte politisches Engagement bereits in ihrem Elternhaus kennen. Ihr Vater engagierte sich in der SP und in der Gewerkschaft. Ihre Mutter war Präsidentin der SP Frauengruppe in Solothurn.

„Die strengen Erziehungsregeln für Mädchen erlebte ich als Einschränkung.“

Gegen Benachteiligung aus Geschlechtergründen lehnte sich Verena bereits als junges Mädchen auf. So fand sie es ungerecht, dass sie weniger lange in den Ausgang durfte, wie ihre Brüder. Ebenfalls beneidete sie ihre Brüder um die tollen Ausflüge und Reisen mit der Knabenmusik.

„Die Lohnungleichheit macht mich wütend.“

Nach der Ausbildung zur Primarlehrerin unterrichtete Verena in der Nähe von Solothurn in einer Mehrjahrgangsklasse. Obwohl sie drei Wochenlektionen mehr arbeitete, verdiente sie als Frau monatlich Fr. 300.- weniger als ihr Kollege.

Als Vreni nach ihrer Heirat in Muttenz ein Bankkonto eröffnen wollte, benötigte sie die Unterschrift ihres Mannes. Diese Abhängigkeit empfanden sie und ihr Mann als unwürdig.

„Ich war stolz, als ich endlich wählen durfte.“

Die Erlebnisse der Diskriminierung des weiblichen Teils der Bevölkerung prägten das politische Bewusstsein von Verena. Als das Frauenstimmrecht endlich angenommen wurde, verpasste sie keine Abstimmung. Sie betrachtete sich fortan als engagierte Kämpferin für Frauenanliegen.

„Die Gleichbehandlung von Mann und Frau ist die Grundlage für eine gesunde Gesellschaft.“

In einer gesunden Gesellschaft sollten sich Männer und Frauen auf Augenhöhe begegnen. Zur Emanzipation gehört auch die finanzielle Unabhängigkeit und eine eigene Altersvorsorge, Pensionskasse für alle.

„Ich freue mich über emanzipierte Männer.“

Als Verena nach der Geburt ihrer Tochter das Bedürfnis hatte wieder in den Beruf einzusteigen, war es ihr Mann, welcher sie ermutigte sich für das Logopädie Studium anzumelden. Er konnte seinen Stundenplan als Lehrer an der Sekundarschule Muttenz an die Vorlesungszeiten anpassen und beteiligte sich an der Familienarbeit.

„Männer, welche sich für Frauenanliegen einsetzen, stellen sehr schnell fest, dass sie selber auch davon profitieren.“

In den letzten Jahren engagierte sich Verena für diverse politische Anliegen. Neben der Arbeit als Logopädin war sie im Vorstand des neu gegründeten Berufsverbands der Logopädinnen. Sie baute mit einer Kollegin den Logopädischen Dienst  Muttenz auf, welchen sie während einiger Jahre leitete. Während vielen Jahren half Verena im Claro Laden Muttenz mit. Sie ist Mitglied der Grauen Panther Nordwestschweiz. In der Gemeinde engagierte sich Verena in der Arbeitsgruppe für Altersarbeit. Als in dieser Arbeitsgruppe die Vorstellungen über eine sinnvolle Altersarbeit in der Gemeinde nicht die notwendige Unterstützung fand, gründete sie im März 2015 mit einer Gruppe von Gleichgesinnten den gemeinnützigen Verein Oldithek Muttenz.

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